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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Earendil (Begriffsklärung) aufgeführt.

Earendil (Original: Eärendil the Mariner), auch genannt der Seefahrer, Halbelb, der Gesegnete oder der Strahlende, war ein grosser Peredhel (Halbelb) und Vater von Elrond und Elros.

Leben[]

Earendil der Seefahrer

Earendil der Seefahrer

Earendil wurde als Sohn des sterblichen Tuor und der Elbe Idril Celebrindal in Gondolin geboren. In ihm wurden Eigenschaften der Eldar, die Schönheit und Weisheit, sowie die, der Menschen Kraft und Kühnheit, vereint und wie sein Vater Tuor, zog das Herz ihn zum Meer. [1]

An den Sirionmündungen[]

Nach dem Fall von Gondolin flüchteten die Überlebenden, von Tuor geführt, zu den Mündungen des Sirion, wo sie eine Zeitlang rasteten.[2] Dort lernte Earendil Elwing kennen, die Tochter Diors, die vor kurzer Zeit mit ihrem Gefolge und einem der drei Silmarilli aus Doriath geflohen war. [3] Er nahm Elwing zur Frau, wurde Fürst des Volkes an den Sirionmündungen und Elwing gebar zwei Söhne Elrond und Elros, die in späteren Tagen noch eine große Rolle spielen sollten. [4]

Earendils Fahrt[]

Earendil und der Kampf mit Adlern und Drachen

Earendil und die Adler im Kampf gegen die Drachen des Morgoth

Earendil war ein guter Freund von Círdan, dem Schiffbauer. Da es ihn schon immer zum Meer zog [5], baute er mit Círdans Hilfe das Schiff Vingilot und fuhr aufs Meer. Im Lied von Earendil wird beschrieben, welche Abenteuer er auf hoher See erlebt, und wie er schließlich die Unsterblichen Lande erreicht hat. Seine Frau Elwing blieb besorgt an den Sirionmündungen zurück. [6]

Nun erfuhren Feanors Söhne, dass Elwing nach dem Untergang Doriaths noch am Leben war und einen der Silmarilli besaß. Voll Begehren nach dem Silmaril griffen die Söhne das Volk an den Sirionmündungen an, und viele Elben starben durch die Hand anderer Elben. Den Silmaril erlangten sie jedoch nicht, denn Elwing stürzte sich mit ihm ins Meer. Mit der Hilfe des Vala Ulmo verwandelte sie sich in einen Vogel und flog Earendil entgegen. Daraufhin steuerten sie Aman an und erreichten es schließlich.[7]

In Valinor[]

Earendil und Elwing

Earendil und Elwing

Vor der Bucht von Eldamar machten sie Halt. Da Earendil nicht wollte, dass der Zorn der Valar auf seine drei Gefährten und seine Gemahlin fiel, entschied er zunächst allein den Fuß auf das Unsterbliche Land zu setzen. Elwing ließ sich dennoch nicht von ihrem Gemahl trennen, und jeder Gefahr trotzend, folgte sie ihm. Von ferne hatte man das Licht des Silmaril gesehen und Kunde an Manwë, den höchsten Vala geschickt. Earendil und Elwing wurden daraufhin nach Valimar gerufen. Earendil bat um Hilfe gegen Morgoth und um Vergebung für die Noldor. Die Valar erhörten ihn. Später wurde über das Schicksal des Paares entschieden:

"In dieser Sache ist mir Urteilsmacht verliehen. Was Earendil den Zwei Geschlechtern zuliebe gewagt, soll er nicht büßen, noch soll es Elwing, sein Weib, die sich aus Liebe zu ihm in Gefahr begeben; doch sollen sie nie wieder unter die Elben oder Menschen in den Außenlanden gehen. Und dies ist mein Spruch, sie betreffend: Earendil und Elwing und ihren Söhnen sei es gestattet, frei zu wählen, mit welchem der Geschlechter ihr Schicksal vereint sein und unter welchem Geschlecht über sie geurteilt werden soll."
—Manwë[src]

Beide entschieden sich für das Schicksal der Eldar. [8]

Earendil und der Krieg des Zorns[]

Auf Bitten Earendils, der ein Freund der Elben und Menschen war, zogen die Valar in den Krieg gegen Morgoth. Dieser Krieg wurde der Krieg des Zorns oder auch Große Schlacht genannt. Morgoth führte seine gesamte Streitmacht ins Feld. Doch es half alles nichts, seine Balrogs, bis auf wenige Ausnahmen, wurden vernichtet und die ungezählten Legionen der Orks vergingen wie Stroh im Feuer. Als Morgoth nun sah, wie seine Heere überwältigt und versprengt wurden, da zitterte er und wagte sich nicht selbst hervor. Doch ließ er den letzten verzweifelten Ansturm, den er vorbereitet hatte, auf seine Feinde los, und aus den Grüften von Angband stiegen die Geflügelten Drachen auf, die man noch nie zuvor gesehen hatte; und so überraschend und vernichtend war der Angriff dieser Flotte, dass das Heer der Valar zurückgeschlagen wurde, denn die Drachen kamen mit Donner und Blitz und einem Ansturm von Feuer. Doch Earendil zog herauf, leuchtend mit weißer Flamme und um sein Schiff Vingilot versammelten sich alle großen Vögel des Himmels, Thorondor an der Spitze. Es gab eine Schlacht in den Lüften, die einen ganzen Tag dauerte. Vor Sonnenaufgang jedoch erschlug Earendil Ancalagon den Schwarzen, den Gewaltigsten des Drachenheeres, und stieß ihn vom Himmel herab und die Türme von Thangorodrim zerbrachen, als er herabstürzte. Die Sonne ging auf, und die Schlacht gegen Morgoth war gewonnen.

Gil-Estel, der Stern der Hohen Hoffnung[]

Earendil ging daraufhin, den Silmaril an die Stirn gebunden, auf Vingilot hinaus aufs Meer bis in die "Sternlose Leere". So sah man morgens und abends im Sonnenauf- und Untergang den Stern am Himmel, wenn Earendil "von Fahrten jenseits der Welt nach Valinor heimkam". In Mittelerde wurde der Stern als Zeichen der Hoffnung angesehen und er wurde "Gil-Estel" Stern der Hohen Hoffnung genannt.[9]

Sonstiges[]

Im Lied "Earendil hieß ein Schiffer kühn", das Bilbo Beutlin in Bruchtal vortrug, wurde Earendil, wenn dieser als Stern am Himmel seine Bahn zog, als Flammifer von Westernis bezeichnet. Die Zeitschrift der Deutschen Tolkien-Gesellschaft e.V. ist danach benannt.

Stammbaum[]

Das Haus Finwe und die noldorische Abstammung von Elrond und Elros.[10]

              Finwe

   =(1)Míriel        = (2)Indis (von den Vanyar)
        |                   |
      __|                 __|______________________ 
     |                   |                         |          
  Feanor             Fingolfin                 Finarfin = Earwen  
     |           ________|________                      |    (von Alqualonde)    
     |          |        |        |             ________|_______________          
|Maedhros    Fingon   Turgon  Aredhel = Eol    |        |      |   |    |
|Maglor         |        |            |      Finrod   Orodreth | Aegnor |
|Celegorm   Gil-galad  Idril = Tuor  Maeglin             |     |    Galadriel
|Caranthir                   |                           |  Angrod      |
|Curufin                 Earendil = Elwing               |              |
|Amrod                         ___|___               Finduilas      Celebrían
|Amras                        |       |               
                            Elrond   Elros


Quellen[]

  1. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel "Von Tuor und dem Fall von Gondolin", Übersetzer: Wolfgang Krege, 1977
  2. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel "Von Tuor und dem Fall von Gondolin", Übersetzer: Wolfgang Krege, 1977
  3. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel "Von Untergang Doriaths", Übersetzer: Wolfgang Krege, 1977
  4. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel "Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns", Übersetzer: Wolfgang Krege, 1977
  5. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel "Von Tuor und dem Fall von Gondolin", Übersetzer: Wolfgang Krege, 1977
  6. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel "Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns", Übersetzer: Wolfgang Krege, 1977
  7. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel "Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns", Übersetzer: Wolfgang Krege, 1977
  8. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel "Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns", Übersetzer: Wolfgang Krege, 1977
  9. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion: Quenta Silmarillion, Kapitel "Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns", Übersetzer: Wolfgang Krege, 1977
  10. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil VI: "Anhang", Unterkapitel IV: "Stammbäume", Übersetzer: Wolfgang Krege,  2001
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