Palantír

Die Palantíri waren die Sehenden Steine. Elendil und seine Söhne brachten sieben von ihnen aus Númenor mit nach Mittelerde und verteilten sie überall im Reich. Einst hatte Fëanor die Palantír in Aman geschaffen.

Die Steine hielten über jede Distanz eine Verbindung zueinander, sodass die jeweiligen Besitzer mit ihrer Hilfe über große Entfernungen kommunizieren konnten. Das machte sie im Westen Mittelerdes zu wichtigen Machtapparaten und ihre Verwender konnten so den Lauf der Dinge nicht unerheblich beeinflussen.

Geschichte der wichtigsten Palantíri am Ende des D.Z.

Palantír von Minas Ithil

Ein Palantír befand sich in Minas Ithil. Nachdem die Nazgûl die Stadt im Jahre 2002 D.Z. erobert hatten, brachten sie den Stein nach Barad-dûr und so wurde Sauron Besitzer des Steins. Mit ihm zwang er den Palantíri des Orthanc und Minas Anors seinen Willen auf.

Palantír des Orthanc

Saruman erlangte den Besitz eines Palantír, als er die Schlüssel zum Orthanc erhielt.

Zu dieser Zeit gehörte Isengart dem Königreich Gondor und der Orthanc war verschlossen und vergessen. Als Saruman im Jahr 2759 D.Z. die Schlüssel erhielt, hatte Beren, der Truchsess von Gondor, entweder vergessen, dass sich der Stein in dem Turm befand, oder aber er wollte, dass Saruman ihn erhielt. Der Weiße Rat schenkte dem Palantír keine Aufmerksamkeit und so erkannten seine Mitglieder erst später, dass Saruman unter den Willen Saurons geraten war.

Nachdem Pippin Sarumans Palantír vor dem Orthanc gefunden hatte, nahm Gandalf diesen an sich. In der darauffolgenden Nacht entwendete Pippin den Palantír dem schlafenden Gandalf und sah in ihn hinein. Dadurch gelang es Sauron, eine Verbindung zu Pippin herzustellen. Er wollte die Pläne Gandalfs erfahren, doch Pippin blieb standhaft und schwieg. Später blickte auch Aragorn in den Palantír und hatte als einziger die Kraft, ihn nach seinem Willen zu gebrauchen und von Saurons Zugriff zu befreien, da er als Erbe Isildurs der rechtmäßige Herr des Palantir war. Als Sauron Aragorn und sein Schwert Andúril so im Palantír sah, entschloss er, Gondor voreilig anzugreifen. Denn Sauron erkannte in Aragorn den Erben Isildurs und fürchtete dessen Macht.

Palantír von Minas Anor

Denethor II, Statthalter von Minas Tirith, besaß auch einen Palantír, doch er blieb nicht standhaft und so ergriff Sauron von ihm Besitz.

Orte der Palantíri

• Der Palantír Amon Sûls, wurde nach Fornost gebracht, ging in der Eisbucht von Forochel verloren; er wurde benutzt von den Königen Arnors.
• Der Palantír Annúminas' teilte das Schicksal des Palantír Amon Sûls.
• Der Palantír des Elostirions, wurde von den Gefährten zurück nach Aman gebracht, benutzt von Elendil.
• Der Palantír Osgiliaths, ging während des Sippenstreits im Anduin verloren.
• Der Palantír des Orthanc ist letztendlich verloren gegangen, benutzt von Saruman.
• Der Palantír des Weißen Turms, im D.Z. immer noch erhalten, benutzt von Denethor.
• Der Palantír Minas Ithils wurde von den Nazgûl nach Barad-dûr gebracht, letztendlich verloren gegangen, benutzt von Isildur und später von Sauron.

Die Gefahren zeigen sich sehr deutlich zwischen der Zertstörung Isengarts und der Schlacht auf den Pelennor-Feldern:

Denethor benutzte seinen Palantir und sah Frodo in Cirith Ungol und dachte, Sauron hätte den Einen Ring.  Dieser sah Pippin durch den Palantír Minas Morguls und dachte, Saruman hätte den Ring. Als Aragorn den Palantír des Orthanc einsetzte, erkannte Sauron den Erben Isildurs, was der vorzeitige Auslöser für den noch nicht vollständig vorbereiteten Krieg gegen Gondor war.

Aragorn schaut in den Palantir

Quellen

• J.R.R.Tolkien: Der Herr der Ringe; Die Gefährten; Übersetzer: Wolfgang Krege
• J.R.R.Tolkien: Der Herr der Ringe; Die zwei Türme; Übersetzer: Wolfgang Krege
• J.R.R.Tolkien: Der Herr der Ringe; Die Rückkehr des Königs; Übersetzer: Wolfgang Krege
• J.R.R.Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde; Teil IV; Unterkapitel III Die Palantíri; Übersetzer: Hans J. Schütz
• Der Herr der Ringe: Die Gefährten (Film)
• Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (Film)